Die imposante Villa Cetinale wurde zwischen den Jahren 1676 und 1678 vom Architekten Carlo Fontana erbaut, einem Schüler von Gian Lorenzo Bernini, im Auftrag des Kardinals Flavio Chigi, der damit Fabio Chigi ehren wollte, der unter dem Namen Alessandro VII zum Papst ernannt worden war.

Die wundervolle Villa, die die Familie Chigi immer als Privatresidenz und als Ort zum Repräsentieren genutzt hat, ist ein prachtvolles Beispiel der Architektur des Barocks.

Wahrscheinlich wurde auch der Garten, der sich hinter der Villa erstreckt und der in der Vergangenheit voller Wasserspiele, Fontänen und künstlicher Ruinen war, durch den Architekten Fontana geplant.

Im Jahre 1687 meißelte Giuseppe Mazzuoli die kolossale Statue des Herkules, die sich im unteren Teil des Gartens befindet.

Zwischen 1698 und 1705 wurde der Park der Tebaide realisiert. Mit dem Namen Tebaide wurde die ägyptische Wüste bezeichnet, Zuflucht der Einsiedler im 3. Jahrhundert v. C., die dort ein asketisches Leben führten. Man nimmt an, daß Flavio Chigi diesen Teil des Waldes, der die Villa Cetinale umgibt, mit Statuen von Heiligen und Eremiten dekorierte und die Kapelle erbauen ließ, die den Leiden Marias zur Büßung ihrer Sünden gewidmet ist, im besonderen des Mordes einer Rivalin in der Liebe.

Zuletzt wurde im Jahre 1716 das Romitorio hinzugefügt, ein Gebäude in dem lange Zeit 12 Mönche gelebt haben und das man über zweihundert Stufen erreicht, genannt die “Heilige Treppe”.